Und so lag er im Stadtpark, schaute in die Wolken und ließ einen Teil der Vergangenheit Revue passieren. Die Sonne schien ihm warm ins Gesicht. Dies vermittelte ihm ein zärtliches Gefühl, als würde sie sein Gesicht streicheln, ja es küssen.
Die Wolken zogen dort so vorbei und ab und zu sah er einfach nur die blaue Weite. In diesen Momenten, als wäre er gar nicht mehr hier, so als wäre die nächste Station, die nächste Haltestelle Australien oder es wäre Brasilien, so fühlte er. Er war eine Art Philosoph, schon immer anders gewesen. Was er dachte, würden sie es verstehen?
Diese verrückten Gedanken über das Leben und unter das Leben, was auch immer das für ihn bedeuten würde.
Eine Wolke verdeckte die Farben des Himmels, nahm Licht und Wärme, ließ ihm in Schatten zurück. Da waren sie nun wieder, schwarze Schatten der Vergangenheit und es ist Sommer. Ein kalter Schauer lief ihm den Rücken hinunter. Die Bilder in seinem Kopf, wie ein Standbild; er, die Flasche an der Brust, die Kapuze weit übers Gesicht gezogen in eisiger Kälte. Tagein, tagaus.
So gesehen war er in diesem Winter tausend Tode gestorben. Dennoch so schnell starb es sich nicht. Denn siehe da, die großen Wolken mit ihren schwarzen Schatten waren vorübergezogen und die Sonne küsste seine Wange. Ein sanftes Kribbeln im Körper und schon waren seine Gedanken wieder im Hier und Jetzt.
Ein bisschen schlafen, dachte er; Sonne sei Sonne und Schatten sei Schatten. Als er da so lag, so friedlich, traf es ihn mit voller Wucht. Er schreckte hoch. Schnee und das im Sommer? Mitten in seinem Gesicht! Dann musste ja irgendwie was verdreht sein, was ihn auch kaum wundern würde bei allem, was er bisher gesehen hatte. Dabei war es eine Gruppe Kinder mit ihren Erwachsenen, die hier mit einer Schneemaschine beschäftigt waren. Der Winter war es, der ihn nach einer Erfolgsperiode als Manager sowie einer darauf folgenden Krisenzeit als Obdachloser fast den kalten Atem genommen hatte.
Die Sonne schien und jemand der lange Zeit ohne Zuhause gelebt hatte, machte sich auf, um einen Schneemann im Sommer zu bauen.